Kommunikation begreifen. Hands on !

Wir reden nicht nur. Wir tun. Wir greifen hin.

Wir reden nicht über Fehler, wir machen sie. Fehler passieren, immer. Fehler, durch richtige Kommunikationstools vermeiden, trägt nachgewiesenermaßen zur Patient*innensicherheit bei.

Wir üben Fehler im sicheren Rahmen– wir simulieren reale Situationen- um sie im echten Leben nicht zu machen. Wir nützen Fehler, sie formen uns. To err is human– ein Buch aus dem Jahr 1999 über Fehler im Gesundheitswesen, ein oder der Milestone in Sachen Patientensicherheit. Zahlreiche Studien haben bewiesen, Kommunikations/Simulationstrainings retten Leben. Einfach umzusetzende Maßnahmen, wie zum Beispiel die richtige Position des Notfallwagens, erprobt in der Simulation, tragen ohne große Investitionskosten zur Patient*innensicherheit bei. Trainings und Fortbildungsangebote, um das medizinische Wissen zu erweitern und anzuwenden gibt es genug. Es gibt einen Mangel an non-technical skills Trainingsangeboten, weder bereits in Universitäten noch in Krankenpflegeschulen gibt es ein entsprechendes Unterrichtsfach.

Nach wie vor ist es Pionierarbeit- unsere Patientin gerät nicht in Gefahr, weil wir nicht wissen, wie man den Atemweg sichert oder wie der Reanimationsalgorithmus lautet- sie gerät in Gefahr, wenn wir nicht wissen, wie wir die Situation sonst lösen könnten.

Wir suchen Lösungen. Im Team. Wir finden Lösungen. Wir trainieren Lösungen. Eine Studie aus Oxford zeigt deutlich, dass Personal, welches Teamtraining basierend auf CRM (aus der Luftfahrt) absolviert hat, 30-50% weniger Fehler macht.(McCulloch et al., 2009) The MedTeams project, in den USA, (Morey, Simon et al., 2002), verminderte Fehler und verbesserte Teamperformance in Notfallaufnahmen, dies ist wahrscheinlich eines der deutlichsten Beispiele, wie stark Teamworktraining einen Unterschied machen kann.

Wie passieren Fehler? Und Warum?

Im unseren Berufen sind wir gefordert, schnell und unter Druck umzusetzen, schnell zu denken, wir stoßen an Systemgrenzen und an unsere eigenen. Wir sind keine Götter in Weiß, wir sind Menschen und handeln als solche– wo sind unsere Grenzen, wo unsere Fehler. Wir bringen uns immer selbst in die Arbeit mit. Wir alle machen in unserem Leben Fehler, auch in unserem beruflichen. Die Auswirkungen sind manchmal nicht gleich erkennbar, manchmal wird unter den Tisch gekehrt. Fehler sind unbeguem. Jedoch, im Gesundheitswesen, können Fehler und Konsequenzen zur großen Katastrophe führen. Dieses Bewusstseinmachen und das Erkennen und Ausbessern der Fehler im sicheren Rahmen der Simulation, die Achtsamkeit im Team, verhindert Katastrophen.

Klarheit in schwierigen Situationen, Vertrauen und Teambuilding trägt zur erhöhten Mitarbeiter*innenzufriedenheit bei. Zufriedene Mitarbeiter*innen sind seltener krank, kommen gerne zur Arbeit und machen weniger Fehler. Eva Tamas hat die Krankenhausmanager sprechen lassen, was Sie über Simulationstrainings denken:

simulation has an important role in dealing with everyday phenomena because one is given the possibility to reflect on why we do things in a certain way or why we don’t do them in a certain way …’. (Manager 11)

‘…this is extremely positive, and I see that it had an effect. For example, I mentioned earlier that we were having problems with crowded rooms in emergency situations. This has been changed …’. (Manager 10)

There is a lot of focus on communication too, on communication and on the team, so you feel more confident in their company too’. (Manager 3)

‘Yes, it is positive. And this way of communication has been appropriated in another context too. You see the significance of clear-cut communication especially in the operating room …’. (Manager 10)

Wir stellen uns. Wir gewinnen Sicherheit. Für uns, für unsere Patient*innen.

References
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Tamas E. (2020) Simulation educators in clinical work: the manager’s perspective. J Health Organ Manag ahead of print